Auf der Suche nach den „Big Five“ in Südafrika

Wenn euch ein paar Zebras den Weg blockieren, ein Rhinozeros vor euren Augen die Straße quert und Affen euch das Essen klauen wollen, dann wisst ihr, ihr seid in Afrika! Und zwar im Kruger-Nationalpark, genauer gesagt. 3 Tage und 2 Nächte verbrachten wir hier, nachdem wir Johannesburg kurzerhand mit unserem Mietwagen den Rücken kehrten. Und ich muss sagen, ich würd am liebsten gleich nochmal hin! So schön war es, im eigenen Wagen durch die afrikanische Steppe zu fahren, auf der Suche nach den Big Five – Elefant, Löwe, Leopard, Rhinozeros und Büffel. Die Benennung hat dabei nichts mit der Größe des Tieres zu tun und bedeutet, dass diese fünf am gefährlichsten sind, sollte man sie jagen wollen. Denn ist das Tier erstmal verletzt, lauert es seinem Jäger auf, und dann gehts rund! Also haben wir das lieber mal sein lassen. Gesehen haben wir sie jedenfalls, die Big Five 🙂. Vom Leoparden, der es sich gerade am Straßenrand gemütlich machte, bis hin zu einer Löwin, die ihren Nachwuchs behütete. Auch sonst konnten wir jede Menge Tiere beobachten und kamen teils richtig nahe an sie heran. Wie zum Beispiel an Elefanten und Giraffen, die plötzlich am Wegesrand standen. Aber auch Zebras und Strauße scheuten sich nicht vor unserem Auto. Haufenweise im Park vorhanden sind jedenfalls der Buschbock, Impala und Antilopen, ein All-U-Can-Eat Buffet für Löwen sozusagen. Des weiteren beobachteten wir auch noch Alligatoren (mit ausreichend Sicherheitsabstand), Happy Hippos (alias Nilpferde 😉), Gnus, Warzenschweine, Ohrengeier, einen Schreiseeadler, Kudus und jede Menge Affen und Vögel verschiedenster Art. Beim sogenannten Sunset-Drive mit Guide hatten wir Glück und sahen auch noch eine Hyäne, Stachelschweine, eine Ginsterkatze und süße Springhasen. Eine sehr gute Ausbeute also für den kurzen Aufenthalt 🙂.
Übernachtet haben wir einmal im Olifants Restcamp, ziemlich mittig vom Park, und einmal im Skukuza, etwas weiter südlich gelegen. Wer es günstiger haben möchte, kann natürlich auch campen. Die Bungalows in den zahlreichen Restcamps bieten aber jede Menge Komfort, womit Urlaubsfeeling und Erholung quasi vorprogrammiert sind. Sie sind also jeden Rand wert 🙂.
Aufpassen muss man nur wegen den Affen, die in den Camps nur darauf warten, bis Touristen ihr Essen unbeaufsichtigt liegen lassen.

Und hier noch die Beweisfotos:

Die Tiere vom Sunset-Drive konnte ich leider nicht fotografieren, weil es dann schon dunkel wurde und wir die Tiere nur mit Hilfe von Taschenlampen zu Gesicht bekamen. Auch hier gilt: am besten einfach selber mal erleben 🙂

Am dritten Tag hieß es dann leider Abschied nehmen vom Kruger-Nationalpark und wir fuhren weiter Richtung Blyde River Canyon. Da denkt man, man hat schon alles gesehen, und dann kommt Mutter Natur mit sowas daher. Echt der Wahnsinn, diese Aussicht! Dabei handelt es sich übrigens auch noch um den dritttiefsten und grünsten Canyon der Welt. Wirklich wunderschön:

Anschließend sahen wir uns noch die Bourke’s Luck Potholes an. Das sind skurrile Felseinheiten, bei denen durch Auswaschungen tiefe Strudellöcher und Röhren in das Felsgestein geschliffen wurden. Seht am besten selbst:

Ach ja, und bei God’s Window waren wir auch noch:

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Auf dem Weg zurück nach Johannesburg machten wir einen kurzen Abstecher in Pilgrim’s Rest, einem ehemaligen Goldgräber-Städtchen, und ließen uns von einer alten Dame beim Mittagessen mit Goldgräber-Geschichten berieseln. Für einen kurzen Moment fühlte man sich in die Zeit von damals zurückversetzt, umgeben von all den vielen Häusern im Kolonialstil und den Fotos von früher. Nur beim Parken darf man nicht überrascht sein, wenn das Auto danach plötzlich gewaschen ist. Viele Einheimische dort nutzen die Möglichkeit, um Geld zu verdienen, und waschen die Autos auch gerne ohne Anfrage. Bezahlt werden möchten sie anschließend natürlich trotzdem.

In Johannesburg gönnten wir uns abends auf Empfehlung unseres Hostel-Besitzers ein Buffet in einem 5-Sterne Hotel, welches sich in Fußnähe befand. Nachdem ich körperlich wieder fit war, konnte auch ich dieses kulinarische Highlight in vollen Zügen genießen. Und das alles (inkl. Getränk) für umgerechnet nicht einmal 20 € 🙂. Wohl das beste Essen während unserer Weltreise.

Am nächsten Tag sah die Welt nicht mehr ganz so rosig aus, da die Airline (Danke, British Airways!) es tatsächlich versäumt hatte, meinen Rucksack auf unserem Flug von Johannesburg nach Port Elizabeth mit an Bord zu nehmen 😡. Da war ich natürlich „not amused“. Schlussendlich hatte ich doch noch Glück im Unglück und erhielt meinen Rucksack am nächsten Tag ordnungsgemäß ins Hostel nachgeliefert. Piu, Gott sei Dank. Nicht nur wegen den Souvenirs wäre es sehr schade gewesen, auch Daniel hätte sich mein Gejammer nicht mehr länger anhören wollen 😉.

Zur Ablenkung, und weil uns der Kruger-Nationalpark so gut gefallen hat, ging es gestern noch in den etwas kleineren Addo Elephant National Park in der Nähe von Port Elizabeth. Gemäß Nomen est Omen wimmelte es dort geradezu von Elefanten. Ein absolutes Muss für Elefanten-Liebhaber. Sie hätten ihn aber auch durchaus Warthog National Park nennen können, bei all den Warzenschweinen, die sich dort rumtrieben. Auch eine Leoparden-Schildkröte kreuzte unseren Weg, gaaaaaaanz laaaaaangsaaaam. Zwar haben wir diesmal keinen Löwen entdeckt, jedoch deutete ein ausgehöhltes Büffel-Skelett samt Schädel zumindest auf die Anwesenheit eines Löwen hin. Die Fotos davon erspar ich euch aber lieber 😉.

Viele Grüße aus der Ferne

sendet euch Tanja

3 Kommentare zu „Auf der Suche nach den „Big Five“ in Südafrika

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